Therapie bei Orgasmusstörungen
Verhaltenstherapeutische Methoden
Ziel ist, dass sich die Frau in einer ungestörten und entspannenden Umgebung unter optimaler Stimulation mit erotischen Phantasien oder erotischen Bildern in Erregung bringen kann, um somit stärker in einen Prozess der Hingabe zu gelangen.
Masturbationsübungen
Dabei wird gemeinsam die beliebteste Stimulationsmöglichkeit eruiert und im Anschluss erste Wege der Selbstbefriedigung und diese begleitende sexuelle Phantasien besprochen.
Viele Frauen können ihr Wissen über die Selbstbefriedigung auch in die Partnerschaft integrieren. Andere Frauen wiederum lernen weitere zusätzliche Stimulationstechniken für die partnerschaftliche Sexualität.
Beckenbodentraining
Das Training führt zu einer Kräftigung der Muskeln, aber auch zu einem verfeinerten Empfindungsvermögen im Scheidenbereich und damit zu einer leichteren Erregbarkeit und besseren Orgasmusfähigkeit.
Sensate-Fokus-Übungen
Die Sensate-Fokus-Übungen wurden bereits 1970 von Masters und Johnson entwickelt. Es sind fünf aufeinander aufbauende Übungen, die therapeutisch angeleitet werden und dem Paar strukturiert neue sinnlich-sexuelle Erfahrungen ermöglichen.
Sexualtherapie
In der Sexualtherapie werden die Frauen außerdem dazu ermutigt, mit ihrem Partner über ihre sexuellen Wünsche zu sprechen, vor allem darüber, wie sie stimuliert werden wollen und was sie erregend finden.
Medikamentöse Therapie
Bisher sind keine Medikamente bekannt, geschweige denn zugelassen, mit denen man Frauen mit Orgasmusproblemen sicher helfen könnte. Daher ist die Therapie der Wahl bei weiblichen Orgasmusstörungen nach wie vor die Sexualtherapie, vor allem mit den bereits beschriebenen Behandlungsmethoden.
Häufig können jedoch einfache Gleitgels oder Öle schon eine deutliche Besserung bewirken. Je angenehmer für die Frau das Gefühl bei der sexuellen Stimulation ist, umso eher wird sie eine hohe Erregung und einen Orgasmus erreichen können.
Gleitgele oder Öle sind für viele Frauen auch notwendig, um die intensive Stimulation durch einen Vibrator genießen zu können.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Frauen mit primären Orgasmusstörungen oftmals schon durch Aufzeigen von Möglichkeiten lustvoller Hinwendung zum eigenen Körper, durch Herausfinden eigener sexueller Stimulationsreize deutliche Besserungen erfahren.
Bei den erworbenen Orgasmusstörungen ist es hingegen eher sinnvoll, den aktuellen Auslöser für die Problematik zu eruieren und an den partnerschaftlichen Problemen zu arbeiten.
mit freundlicher Genehmigung von www.sexmedpedia.at
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