Lustlosigkeit - vermindertes sexuelles Verlangen

 

 

Definition

 

Die internationale Bezeichnung für diese Störung heißt Hypoactive Sexual Desire Disorder (HSDD)
Vermindertes sexuelles Interesse oder Verlangen, fehlende sexuelle Gedanken oder Fantasien bzw. das verminderte Verlangen nach sexueller Aktivität.
Wenn Sie, etwa aufgrund einer momentanen Belastung, öfter mal keine Lust auf Sex mit Ihrem Partner haben, ist das noch keine Störung. Wenn Ihre Lustlosigkeit aber zum Dauerthema wird, wenn Sie gar keine Lust mehr auf Sex haben und Sie und/oder Ihr Partner/Ihre PartnerIn darunter leiden, wird es Zeit, sich dieses Thema genauer anzusehen.
Wie immer man es nennen mag, Lustlosigkeit über längere Zeit kann nicht nur Beziehungsprobleme verursachen, sie führt auch zu Problemen mit sich selbst. Sie ist übrigens dann keine Störung, wenn Sie und/oder Ihr Partner/Ihre PartnerIn kein Problem damit haben.

 

Häufigkeit

 

Vermindertes sexuelles Verlangen in einer Beziehung ist viel häufiger, als Sie vielleicht denken.
Eine große amerikanische Studie, die im Jahr 2008 publiziert wurde, und an der 31.000 Frauen teilgenommen haben, ergab, dass ca 40 Prozent der Befragten gelegentlich oder häufig keine Lust auf Sex haben, 10 Prozent davon litten sehr darunter.
Lustlosigkeit in einer Beziehung ist also sehr häufig! Sie kann viele Ursachen haben. Körperliche Erkrankungen, aber auch eine ganze Reihe von psychischen und sozialen Ursachen können die Lust auf Sex ganz schnell zum Verschwinden bringen. Und so ganz von selbst kommt die Lust auch nicht wieder zurück!

 

Ursachen

 

Vor der Therapie muss die Diagnose stehen! Das heißt, gemeinsam mit spezialisierten SexualmedizinerInnen werden Ursachen abgeklärt. Diese sind gerade bei Lustlosigkeit mannigfaltig.

A) Körperliche Faktoren

Eine Reihe von körperlichen Erkrankungen kann direkt oder indirekt zu Lustlosigkeit führen.

·         Internistische Erkrankungen, wie Z. B. Herzerkrankungen, Zuckerkrankheit (Diabetes), chron. Schmerzen, Leber- und Nierenerkrankungen

·         Hormonelle Störungen, wie z. B. Schilddrüsenprobleme oder nach Eierstockentfernung

·         Suchterkrankungen wie Alkoholkrankheit oder Drogenabhängigkeit

·         Depressionen, Angststörungen

·         Medikamente wie z. B. Blutdrucksenker, Antidepressiva, Hormone usw.

 

B) Psycho-soziale Ursachen

Dazu gehören:

·         persönliche Faktoren wie Erziehung, familiäres Klima, Stress, Gewalterfahrungen

·         Beziehungsfaktoren wie chron. Konflikte, Gewohnheit, Sexualstörung des Partners

·         Soziokulturelle Faktoren wie schlechte Arbeitsbedingungen, niedriges Einkommen, religiöse Normen

 

Diagnose

 

Aufgrund dieser vielfachen Ursachen für Lustlosigkeit ist unbedingt eine ärztliche Abklärung notwendig. Diese macht am besten eine/r sexualmedizinisch geschulte/r Ärztin/Arzt.
Dazu gehört immer eine genaue Krankheits- und Sexualanamnese, eine Besprechung der Medikamente, die Sie einnehmen, eine körperliche Untersuchung und auch eine Laboruntersuchung.

 

Therapie

 

Unsere Therapieoptionen finden Sie unter "Therapie"

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